Warum gibt es Liddies Lied?
Nach dem Tod meines Vaters finde ich in einem roten Lederkoffer, Dokumente aus der NS-Zeit sowie Korrespondenzen mit dem Bundesarchiv in Berlin und dem Leiter der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein aus dem Jahr 1995.
Der Fund bringt mich dazu, meine Recherche zum Tod der Mutter meines Vaters wieder aufzunehmen. Liddi Jenni Möller, meine Großmutter, wurde mit 33 Jahren durch „Euthanasie“ auf Anordnung des NS-Regimes ermordet.
Die Chance, Liddi eine Stimme zu geben, gibt mir inzwischen seit mehr als 12 Jahren die Kraft ihre Geschichte in verschiedenen Formaten zu erzählen. So entsteht Liddies Lied: Ein künstlerisches Werk, gewebt aus einer wahren Geschichte. Sichtbar und hörbar in unterschiedlichen und sich ergänzenden Formaten: Schrift, Musik, Audio, Performance.
Im Fokus stehen die Umstände, die Liddi und ihre Familie in die Machtlosigkeit gezwungen haben. Verbunden mit der, auch heute wieder so aktuellen, Frage:
Wem treten wir unsere Macht ab? Wem geben wir unsere Stimme?
Wem oder was schenken wir Glauben?
Und… wohin führt uns das?
Diese Fragen betreffen viele Bereiche. Die Politik, unser Zusammenleben, den Umgang mit digitaler Ethik, KI und viele weitere.
Liddies Lied ist (leider) ein sehr zeitgemäßes Thema, weil die menschenverachtenden Haltungen von damals tatsächlich wieder sichtbar und vorhanden sind. Wir begegnen Nationalismus in verschiedenen Settings und entscheiden, wie wir damit umgehen.
Liddies Lied erzählt das Schicksal einer Frau, um zu berühren. Ich möchte durch dieses Werk zu Wachsamkeit und Klarheit inspirieren. Wie wollen WIR Geschichte schreiben? Jetzt. Heute.
Beate Henkel
Wie es mit Liddies Lied weitergeht? Einfach hier den Newsletter abonnieren und alle aktuellen Infos und Termine zu Liddies Lied per E-Mail bekommen.